top of page
Suche

Deutschlands Abhängigkeit: Ohne Seltene Erden keine Zukunft – Weckruf für unsere Sicherheit

Auf dem Bild sieht man ein Gold-Nugget in Nahaufnahme
Image by VecMes on Freepik

Die Abhängigkeit von Seltenen Erden

Der weltweite Handelskrieg zwischen den USA und China folgt der altbekannten englischen Redewendung „Tit for Tat“, was sinngemäß „Wie du mir, so ich dir“ bedeutet. In einem Interview mit der Berliner Zeitung beleuchtet der Rohstoffexperte und Finanzanalyst Andreas Kroll das „Sanktionspingpong“ zwischen den beiden Großmächten und unterstreicht die Notwendigkeit eines neuen deutschen Mindsets angesichts wachsender Abhängigkeiten.


Kritische Metalle in Schlüsseltechnologien

Gallium, Dysprosiumoxid und andere seltene Erden sind heute unverzichtbare Bestandteile moderner Schlüsseltechnologien. Sie sind entscheidend für die Energiewende, die Kernfusion, Superchips, Künstliche Intelligenz (KI), Quantencomputer und Medizintechnik. Das wachsende Interesse der Presse an unserem Rohstofflager Freeport Berlin-Brandenburg verdeutlicht die Bedeutung dieser Ressourcen. Seit der russischen Invasion in der Ukraine hat sich auch die Nachfrage aus der Rüstungsindustrie stark erhöht – denn ohne diese Metalle ist weder Verteidigung noch Kriegführung im modernen Zeitalter denkbar.


Dual-Use-Rohstoffe: Wehrhaftigkeit durch seltene Erden

Die Bedeutung von Dual-Use-Rohstoffen wie Gallium und Germanium, die in China reguliert werden, wird zunehmend offensichtlich. Wer diese Metalle besitzt, ist wehrhaft; wer nicht, bleibt schutzlos. Diese Rohstoffe sind unverzichtbar für die Computertechnik hinter Präzisionswaffen und radarbasierten Raketenschutzschilden. Sowohl die USA als auch China sind sich dieser Tatsache bewusst, was den Sanktionskrieg zwischen den beiden Nationen weiter verschärft.


Die Abhängigkeit der USA von chinesischen Rohstoffen

Die Abhängigkeit der USA von kritischen Rohstoffen aus China stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. China könnte, theoretisch, die amerikanische Rüstungsindustrie durch Exportbeschränkungen aushungern, was in den aktuellen Spannungen zwischen beiden Ländern eine bedrohliche Rolle spielt. Die USA haben versucht, China den Zugang zu hochwertigen Chips zu verwehren, doch die Rohstoffe für diese Chips stammen weiterhin aus China. Als Reaktion auf amerikanische Sanktionen hat China regelmäßig mit Exportkontrollen für kritische Metalle geantwortet – zuletzt mit Maßnahmen gegen den Export von Neodymoxid ab Oktober 2024.


Ein neues deutsches Mindset: Abhängigkeiten erkennen und handeln

Das zunehmende Bewusstsein für diese Abhängigkeiten hat das westliche und auch das deutsche Mindset verändert. Während die USA staatliche Lager für Gallium und Germanium finanzieren, kämpfen Nationen wie Australien, China, die USA und Kanada in Afrika um seltene Erden wie Terbium. Europa hat bislang zögerlich reagiert, doch erste Schritte wurden unternommen. Frankreich und Italien haben milliardenschwere Fonds für Rohstoffprojekte aufgelegt, und auch das deutsche Wirtschaftsministerium unter Robert Habeck hat einen Rohstofffonds in Höhe von einer Milliarde Dollar initiiert, der von der KfW-Bank verwaltet werden soll. Dies sind wichtige Schritte für die Zukunft, doch die Dringlichkeit, diese Metalle jetzt verfügbar zu haben, kann nicht übersehen werden.


Deutschlands eiserne Reserve

Die verstärkte Rüstungsproduktion hat bereits für eine angespannte Marktsituation gesorgt, und es wird erwartet, dass die Preise für seltene Erden ab Oktober erheblich steigen werden. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Überzeugung, dass sich Kriege um Rohstoffe nicht lohnen und friedlicher Handel die bessere Alternative darstellt. In dieser unsicheren globalen Lage bleibt unser gut gehütetes Rohstofflager eine entscheidende eiserne Reserve für Deutschland.


Es bleibt zu hoffen, dass die internationale Situation sich bald entspannt, damit die richtigen Entscheidungen für eine nachhaltige und sichere Zukunft getroffen werden können.

47 Ansichten0 Kommentare

Commenti


bottom of page