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Präventive Maßnahmen sind unerlässlich: Ein Appell aus eigener Erfahrung

Aktualisiert: 3. Apr.

Ein Bericht von Julia Ruff, Examinierte Krankenschwester und Office Managerin, IEM Experten


Image by rawpixel.com on Freepik


Im hektischen Alltag verdrängen viele von uns gerne unangenehme Gedanken. Wie oft haben Sie sich schon die Zeit genommen, mit Ihren Liebsten über Ihre Wünsche im Falle einer schweren Krankheit oder eines Unfalls zu sprechen? Diese Fragen mögen unangenehm, aber die Konsequenzen, wenn sie unbeantwortet bleiben, können verheerend sein.

 

Entscheidungen in Notfallsituationen

Als ehemalige Krankenschwester weiß ich aus erster Hand, wie entscheidend klare Anweisungen in Notfallsituationen sein können. Die Last dieser Entscheidungen kann überwältigend sein, wie ich aus dem Schicksal einer jungen Mutter erfahren habe, die über die Organspende ihres verunglückten Ehemannes entscheiden musste, ohne dass er seine Wünsche hinterlassen hatte.

 

Vermeidbare Tragödien

Ein weiteres prägendes Erlebnis war der Streit unter Familienmitgliedern über die medizinische Versorgung eines bewusstlosen Patienten, der keine klare Vollmacht hinterlassen hatte. Doch diese Tragödien können vermieden werden, wenn wir uns rechtzeitig mit präventiven Maßnahmen auseinandersetzen.

 

Folgen des Fehlens klarer Anweisungen

Das Fehlen klarer Anweisungen kann nicht nur zu Verwirrung, sondern auch zu Zerwürfnissen innerhalb der Familie führen. Mit einer rechtzeitig erstellten Patientenverfügung können solche Konflikte vermieden und die Last von den Schultern der Familie genommen werden.

 

Meine Erfahrungen als Krankenschwester und mein Engagement bei den IEM-Experten, die sich intensiv mit präventiven Maßnahmen und Zukunftsplanung auseinandersetzen, haben mich zu einem Befürworter der Vorsorgeregelung gemacht. Denn nun weiß ich auch aus rechtlicher Perspektive, dass nicht alle Vollmachten automatisch rechtsgültig sind.

 

Aufklärung und Handeln erforderlich

Die Realität ist ernüchternd. Im Zentralen Vorsorgeregister waren laut Jahresbericht 2022 rund 5,74 Millionen Vollmachten registriert – das heißt, nur etwa 7 Prozent der Erwachsenen in Deutschland haben dort eine Vorsorgevollmacht gemeldet. Daher möchte ich jeden Einzelnen dazu ermutigen, sich frühzeitig mit dem Thema präventiver Maßnahmen auseinanderzusetzen. Zumal ein Großteil der Vorsorgevollmachten durch neue Rechtsprechungen ihre Gültigkeit verloren haben (Siehe BGB, Stand 1. Januar 2023).

 

Pflegebedürftigkeit und Vermögensschutz

Stellen Sie sich vor, Sie haben Ihr Leben lang hart gearbeitet, um ein Vermögen aufzubauen, das Sie gerne an Ihre Kinder und Enkel weitergeben möchten. Doch dann tritt unerwartet folgende Situation ein: Ein Familienmitglied wird pflegebedürftig. Die Kosten für die Pflege steigen schnell an und ohne eine angemessene Absicherung droht Ihr hart verdientes Vermögen für die Pflegekosten aufgebraucht zu werden. Das bedeutet nicht nur finanzielle Belastungen in der Gegenwart, sondern gefährdet auch Ihre Pläne für die Zukunft. Eine Pflegeversicherung kann in solchen Situationen als Retter in der Not dienen. Sie bietet nicht nur finanzielle Unterstützung bei Pflegebedürftigkeit, sondern schützt auch Ihr erspartes Vermögen vor dem Zugriff des Sozialamts. Somit können Sie sicherstellen, dass Ihre Hinterlassenschaft für Ihre Liebsten erhalten bleibt, und gleichzeitig die notwendige Pflege für Ihre Familie gewährleistet ist.

 

Engagement für präventive Maßnahmen

Meine beruflichen Erfahrungen und auch meine Rolle als Mutter eines kleinen Sohnes haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, für unsere Liebsten vorzusorgen. Daher bin ich begeistert ein Teil des neu eröffneten Rentenkompetenz Centers in Berlin zu sein. Wir stehen Ihnen informierend zur Seite, um sicherzustellen, dass Ihre Angelegenheiten in guten Händen sind.

 

Chance zur Selbstbestimmung nutzen

Das Gesetz über Patientenverfügungen wurde erst 2009 eingeführt und bietet eine neue Form der Selbstbestimmung. Es ist an der Zeit, diese Chance zu nutzen und klare Anweisungen für den Ernstfall zu hinterlassen. Es ist nie zu früh, sich mit diesen wichtigen Themen auseinanderzusetzen, aber oft ist es schnell zu spät. Lasst uns unsere Würde bewahren, unsere Liebsten von schweren Entscheidungen entlasten und vor allem unsere Kinder schützen, indem wir rechtzeitig unsere Zukunft planen.

 

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