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ENERGIEWENDE: Deutsche Wirtschaft bangt um seltene Erden

Aktualisiert: 3. Apr.

Neue Export-Kontrollen – Energiewende in Gefahr


Bild von www.slon.pics auf Freepik


Europas Abhängigkeit von China

Europa ist bei seltenen Erden extrem abhängig von China. Ab sofort müssen Händler für einige Metalle auch noch Lizenzen beantragen. Das könnte die Energiewende gefährden.


Die Rolle von Rohstoffimporteuren wie Tradium und Noble Elements

Frankfurt, Düsseldorf. Hinter zwei Meter dicken Wänden verbirgt sich im Frankfurter Osten ein Labyrinth aus Gängen und Lagerräumen, die bis zur Decke mit Kisten und Tonnen gefüllt sind. Weiße Etiketten mit chinesischen Schriftzeichen oder die Aufschrift „Made in China“ zeugen von einem langen Lieferweg.


China's Exportkontrolle und die Zukunft der Energiewende

Was hier in diesem ehemaligen Weltkriegsbunker gelagert wird, ist der Schlüssel zur deutschen Energiewende: Metalle, die zu den seltenen Erden gehören. Praseodym, Neodym, Terbium, Dysprosium – sie alle haben magnetische Eigenschaften. Ohne sie läuft kein Windrad, kein Elektromotor, kein Mobiltelefon.


Die Auswirkungen der neuen Exportkontrollen

Der Frankfurter Mittelständler Tradium, der im vergangenen Jahr 125 Millionen Euro umsetzte, handelt seit 1999 mit diesen Metallen, genau wie der Berliner Wettbewerber Noble Elements, der 2014 in den Handel eintrat und in Berlin-Tegel ein 800 Quadratmeter großes Lager betreibt.


Chinas Monopol und die globale Versorgung

Beide Unternehmen versorgen namhafte Industriekunden mit seltenen Erden. Ihr Geschäftsmodell: Sie kaufen die Metalle ein und bleiben auch dann lieferfähig, wenn die Rohstoffe wegen der Pandemie oder des verstopften Suezkanals gerade nicht nach Deutschland gelangen. Manche Kunden brauchen nur ein paar Dutzend Kilo pro Jahr, andere mehrere Tonnen.


DERA: Chart des Monats, August 2023


Unsicherheit und Preissteigerungen

Doch seit Beginn des Angriffskriegs Russlands in der Ukraine und seitdem die Spannungen Chinas mit Taiwan zugenommen haben, ist die Unruhe in Europas Regierungen und Unternehmen gestiegen. Anfang Juli gab die Volksrepublik auch noch bekannt, den Export von Gallium und Germanium ab August zu kontrollieren.


Herausforderungen und Chancen für die EU

Bei der Weiterverarbeitung zu Magnetprodukten hat China das Monopol. Für die Ausfuhr beider Rohstoffe, die für die Herstellung von Mikrochips benötigt werden, müssen Unternehmen ab sofort eine Lizenz beantragen. 71 Prozent ihres Galliums und 45 Prozent ihres Germaniums bezieht die EU derzeit aus China. „Panik ist eine angemessene Reaktion“, sagt Andreas Kroll, Gründer von Noble Elements, das im vergangenen Jahr mehr als zehn Millionen Euro umsetzte.


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