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Alarmierende Prognosen für die Sozialversicherungen
Der Beitrag für die Sozialversicherungen droht bis zum Jahr 2050 auf mehr als 50 Prozent des Bruttoeinkommens zu steigen. Schon vorher soll einer Untersuchung zufolge das gesamte Sozialsystem ins Wanken geraten. Schwarzarbeit und Auswanderung seien die Folgen.
Dringender Handlungsbedarf der Politik
Der Politik in Deutschland bleibt nur noch wenig Zeit, um die Sozialversicherungen zukunftsfest aufzustellen. Ohne Reformen in der Rentenversicherung, der Pflege- und der gesetzlichen Krankenversicherung droht der Gesamtbeitragssatz von jetzt 40,9 auf über 50 Prozent im Jahr 2050 anzusteigen.
Warnung vor einem Exodus der jungen Arbeitskräfte
Wegen der stetig steigenden Abgabenlast werde es allerdings schon früher „zu einem Kipppunkt kommen“, bei dem die junge Generation den Generationenvertrag einseitig aufkündigen und sich entweder in Schwarzarbeit oder Auswanderung verabschieden wird, warnen die Ökonomen.
Maßnahmen zur Sicherung der Sozialversicherungen
Um dieses Szenario zu verhindern, werden konkrete Maßnahmen in allen drei Versicherungszweigen vorgeschlagen, die für „mehr Nachhaltigkeit“ sorgen sollen. So soll unter anderem eine „Kontaktgebühr“ bei jedem Arztbesuch eingeführt werden, das Renteneintrittsalter weiter steigen und eine stärkere Kapitaldeckung in der Pflegeversicherung helfen, den Beitragsanstieg zu dämpfen.
Die Rolle der kommenden Legislaturperiode
Die nächste Legislaturperiode sei für solche Reformen entscheidend, mahnen die Gutachter. „Denn ist der Kipppunkt erst erreicht, gerät das System der sozialen Marktwirtschaft so stark ins Wanken, dass dann Reformen zu spät kommen könnten – zumindest aber ein Vielfaches schmerzhafter wären“.
Die Herausforderung des demografischen Wandels
Das Problem sind fehlende Rücklagen im Sozialsystem. Der Grund für die prognostizierten Verwerfungen bei der Rente, der Pflege und im Gesundheitswesen ist ihre Finanzierung im Umlageverfahren: Mit den Beitragszahlungen der Aktiven werden vor allem Leistungen für die Älteren bezahlt.
Forderungen nach Reformen
Auch Zuwanderung löse das Problem nicht, betonen die Wissenschaftler. Die von der Ampel-Regierung angestrebte verstärkte Anwerbung und Integration von Ausländern in den Arbeitsmarkt sei wirtschaftlich nötig, könne jedoch die Dynamik nach 2030 lediglich etwas abmildern.
Die Dringlichkeit effizienter Lösungen
Umso wichtiger sei es, die gewaltigen Effizienzreserven im System zu heben. Nirgends in Europa liege man in bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen so weit zurück wie in Deutschland. Auch ein verstärkter Wettbewerb zwischen den Kassen sowie zwischen den Leistungserbringern könnte die Kosten dämpfen.
Die Politik im Zugzwang
Sozialpolitische Reformvorschläge liegen seit Jahren auf dem Tisch. Doch ebenso wie die Große Koalition unter Angela Merkel (CDU) setzt auch die Ampel-Regierung ohne Rücksicht auf den demografischen Wandel den Ausbau des Sozialsystems fort.
Warnung vor den Folgen
Der Vorsitzende der Jungen Unternehmer, Thomas Hoppe, warnt vor den Folgen. Nicht nur die qualifizierten Arbeitnehmer würden durch die zunehmende Belastung demotiviert. Auch die Unternehmen gingen mit ihrer Produktion zunehmend ins Ausland, sagt Hoppe, „Und dieser Trend zu Auslagerungen wird sich verschärfen, wenn die Politik nicht handelt.“
Was tun, um sich rechtzeitig abzusichern? Wir haben einige Handlungsempfehlungen für Sie zusammengestellt, um sich auf die Herausforderungen im Zusammenhang mit den drohenden Problemen in den Sozialversicherungen vorzubereiten:
Private Vorsorge: Bürger könnten in private Renten- und Vorsorgeprodukte investieren, um zusätzliche Einkommensquellen im Ruhestand zu schaffen. Dazu gehören beispielsweise private Rentenversicherungen, Investmentfonds oder betriebliche Altersvorsorgepläne.
Frühzeitige Planung: Es ist wichtig, frühzeitig mit der Planung für den Ruhestand zu beginnen und regelmäßig den eigenen Finanzstatus zu überprüfen. Durch eine frühzeitige Planung können Bürger besser auf zukünftige finanzielle Herausforderungen vorbereitet sein.
Diversifizierte Anlagen: Eine breite Diversifizierung der Anlagen kann dabei helfen, das Risiko zu streuen und die Renditechancen zu maximieren. Dies könnte Investitionen in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien und Rohstoffe umfassen.
Weiterbildung und berufliche Flexibilität: Angesichts der steigenden Anforderungen an die Arbeitskräfte und der Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt ist es wichtig, in die eigene berufliche Entwicklung zu investieren. Dies kann durch Weiterbildung, Umschulung oder den Aufbau zusätzlicher Qualifikationen geschehen, um flexibel auf Veränderungen reagieren zu können.
Budgetierung und Schuldenabbau: Eine solide Budgetplanung und der Abbau von Schulden können dazu beitragen, finanzielle Stabilität zu gewährleisten und Spielraum für zukünftige Ersparnisse zu schaffen. Bürger sollten ihre Ausgaben im Auge behalten und nach Möglichkeiten suchen, Ausgaben zu reduzieren und Schulden abzubauen.
Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen: Neben finanzieller Vorsorge ist es auch wichtig, rechtliche und medizinische Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Dazu gehören die Erstellung von Vorsorgevollmachten, Patientenverfügungen und anderen Dokumenten, um im Falle von Krankheit oder Unfähigkeit die eigenen Interessen zu wahren.
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