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𝗘𝘅𝗽𝗼𝗿𝘁𝗸𝗼𝗻𝘁𝗿𝗼𝗹𝗹𝗲𝗻 𝘃𝗲𝗿𝘀𝗰𝗵𝗼𝗯𝗲𝗻 – 𝗮𝗻 𝗱𝗲𝗿 𝗥𝗼𝗵𝘀𝘁𝗼𝗳𝗳𝗸𝗿𝗶𝘀𝗲 𝗮̈𝗻𝗱𝗲𝗿𝘁 𝘀𝗶𝗰𝗵 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁𝘀

  • vor 9 Stunden
  • 3 Min. Lesezeit
Xi ilinks und Trump rechts im Bild, schütteln sich die Hände. Trump lacht und hebt die Linke zum Gruß in die Luft. Dieses Bild ist KI generiert.
Quelle: Chat GPT (KI-generierter Inhalt)

Andreas Kroll, CEO der Noble Elements GmbH und einer der gefragtesten deutschen Rohstoffanalysten, stand in den vergangenen Tagen gleich drei großen Medien Rede und Antwort – der Süddeutschen Zeitung, Pioneer Media und dem Handelsblatt. Anlass: die jüngsten Handelsgespräche zwischen den USA und China.


Der vermeintliche Durchbruch im Handelskonflikt sorgt weltweit für Schlagzeilen – doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich: Die Entspannung ist trügerisch.


Erleichterung bei Exportkontrollen: 𝗗𝗲𝗿 „𝗗𝗲𝗮𝗹“ 𝘇𝘄𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲𝗻 𝗧𝗿𝘂𝗺𝗽 𝘂𝗻𝗱 𝗫𝗶

China erklärt sich bereit, wieder größere Mengen Sojabohnen aus den USA zu importieren, stärker gegen den Export synthetischer Drogen wie Fentanyl vorzugehen und die Einführung neuer Exportkontrollen auf bestimmte Rohstoffe um ein Jahr zu verschieben. Im Gegenzug senken die USA ihre Zölle auf chinesische Waren von 57 % auf 47 %.


Auf den ersten Blick scheint das ein Erfolg – diplomatisch, wirtschaftlich und symbolisch. Doch wer die Rohstoffmärkte kennt, erkennt schnell, dass diese Einigung kaum mehr ist als eine temporäre Atempause.


𝗪𝗮𝘀 𝘄𝗶𝗿𝗸𝗹𝗶𝗰𝗵 𝗯𝗲𝘁𝗿𝗼𝗳𝗳𝗲𝗻 𝗶𝘀𝘁

Im Oktober hatte China seine Exportkontrollen massiv verschärft – erstmals auch auf die leichten Seltenen Erden Neodymoxid und Praseodymoxid, die u. a. für Permanentmagnete in Elektromotoren und Windturbinen benötigt werden. Diese Ausweitung wird nun zwar zurückgenommen, doch die entscheidenden schweren Seltenen Erden wie Dysprosium, Terbium und Holmium bleiben weiterhin nahezu unzugänglich.


Diese Elemente sind unverzichtbar für die Herstellung von Rüstungssystemen, Hochleistungsmagneten, Halbleitern, Lasern und Präzisionssensorik. Auch bei Technologiemetallen wie Gallium und Germanium, die für Chips, Photonik und Glasfaserkomponenten benötigt werden, bleibt die Lage angespannt – sie sind von der Einigung gar nicht betroffen.


Mit anderen Worten:

  • Neue Exportkontrollen werden lediglich aufgeschoben, nicht aufgehoben.

  • Die bestehenden Restriktionen bleiben vollumfänglich bestehen.

  • China behält damit die strategische Kontrolle über den Flaschenhals der globalen Hochtechnologie.


𝗔𝗻𝗱𝗿𝗲𝗮𝘀 𝗞𝗿𝗼𝗹𝗹

„Man muss es sich vorstellen wie im Supermarkt: Der Preis für Milch wird erst drastisch erhöht – um dann einen ‚Rabatt‘ zu gewähren, der den Preis lediglich auf das alte Niveau bringt. Für viele sieht das nach Entlastung aus, tatsächlich hat sich aber nichts geändert“, so Kroll in einem Interview.

Die Rücknahme der Ausweitung wirkt also wie ein Erfolg, ist aber keine Lösung. China hat das Druckmittel der Exportkontrollen nur temporär entsichert – und gleichzeitig gezeigt, wie abhängig westliche Industrien längst sind.


𝗪𝗮𝗿𝘂𝗺 𝗱𝗶𝗲𝘀𝗲 𝗣𝗵𝗮𝘀𝗲 𝗳𝘂̈𝗿 𝗡𝗮𝗰𝗵𝗸𝗮̈𝘂𝗳𝗲 𝗲𝗻𝘁𝘀𝗰𝗵𝗲𝗶𝗱𝗲𝗻𝗱 𝗶𝘀𝘁

Die aktuelle Einigung bietet dem Westen eine kurze Verschnaufpause, bevor der nächste geopolitische Schlagabtausch droht. In dieser Zeit ist mit einer temporären Normalisierung der Lieferketten zu rechnen – und damit mit einer kurzfristigen Verfügbarkeit bestimmter Seltenen Erden, die zuletzt kaum oder gar nicht zu beschaffen waren.


Wer die Lage strategisch betrachtet, erkennt:

  • Preise, die zuvor durch künstliche Knappheit getrieben wurden, könnten kurzzeitig stabilisieren oder leicht sinken.

  • Verfügbarkeit nimmt zu – allerdings nur für eine begrenzte Zeitspanne, da der Deal laut offiziellen Angaben auf etwa ein Jahr begrenzt ist.

  • Die Nachfrage aus Schlüsselindustrien – E-Mobilität, Windkraft, KI-Hardware, Robotik, Rüstung – bleibt hoch oder wächst sogar weiter.


Für Investoren und Unternehmen bedeutet das:

Jetzt ist die Phase, sich zu positionieren, bevor die Märkte erneut aufschrecken.

Sobald die Exportventile wieder schließen oder neue Sanktionen verhängt werden, werden die Preise rasch und stark anziehen – wie in den letzten Jahren mehrfach beobachtet.


𝗔𝗹𝗹𝗲𝘀 𝗯𝗹𝗲𝗶𝗯𝘁 𝗲𝗶𝗻 𝗠𝗮𝗿𝗸𝘁 𝗳𝘂̈𝗿 𝗞𝗲𝗻𝗻𝗲𝗿

China hat den Westen nicht entwaffnet – es hat nur den Sicherheitsverschluss gelockert. Das globale Gleichgewicht im Rohstoffhandel bleibt fragil.

Und wer diese Mechanismen versteht, weiß: In solchen Momenten entscheidet sich, wer morgen Zugriff auf die Metalle hat, die heute schon die Weltwirtschaft steuern.


Fazit: Der Trump–Xi-Deal ist kein Durchbruch, sondern eine Atempause. Doch genau in dieser Phase lohnt es sich, strategische Metalle nachzukaufen, solange der Markt sie noch hergibt.


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