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Sorge vor Rohstoffmangel: EU will sich von Abhängigkeiten kritischer Rohstoffe lösen

Tagebau: Mine
Bild von horjaraul Pixabay

Die Europäische Union (EU) hat ein neues Gesetz verabschiedet, um die Rohstoffsicherheit zu gewährleisten und Abhängigkeiten von Nicht-EU-Ländern zu reduzieren. Die jüngsten globalen Ereignisse wie die Coronavirus-Pandemie und der Ukraine-Krieg haben die Schwächen der globalen Lieferketten deutlich gemacht. Besonders die Abhängigkeit von China bei der Produktion kritischer Rohstoffe wird als besorgniserregend angesehen.


Die neue Verordnung zur Rohstoffsicherheit

Die Verordnung, bekannt als Critical Raw Materials Act, ist darauf ausgelegt, die Versorgung der EU mit nicht-energetischen, nicht-landwirtschaftlichen Rohstoffen sicherzustellen. Diese Rohstoffe sind für die EU-Wirtschaft von großer Bedeutung und unterliegen einem hohen Versorgungsrisiko. Zu den kritischen Rohstoffen gehören unter anderem Magnesium, Schwere Seltene Erden und Kobalt, bei denen Europa stark von Importen abhängig ist.


Ziele und Maßnahmen der EU

Bis 2030 hat die EU spezifische Richtwerte festgelegt:

- Zehn Prozent des jährlichen Bedarfs an kritischen Rohstoffen müssen aus europäischer Förderung stammen.

- Vierzig Prozent des jährlichen Verbrauchs müssen innerhalb der EU verarbeitet werden.

- Fünfundzwanzig Prozent des jährlichen Verbrauchs sollen aus europäischem Recycling kommen.

- Maximal 65 Prozent des Verbrauchs an jedem strategischen Rohstoff dürfen aus einem einzigen Drittland stammen.


Um diese Ziele zu erreichen, plant die EU die Einrichtung eines „Klubs für kritische Rohstoffe“ mit gleichgesinnten Ländern und die Stärkung der Welthandelsorganisation. Zudem sollen nachhaltige Investitionsförderung und Freihandelsabkommen ausgebaut sowie gegen unfaire Handelspraktiken vorgegangen werden.


Beispiele und zukünftige Entwicklungen

Ein Beispiel für die geplanten Maßnahmen ist die Firma Norge Mining, die in Norwegen Phosphor abbauen möchte. Hier lagern 70 Milliarden Tonnen Mineralgestein, aus dem ab 2028 jährlich 120.000 bis 140.000 Tonnen Phosphor gewonnen werden sollen. Dies soll ohne Chemieeinsatz und mithilfe von Wasser geschehen, wobei das übrig bleibende Gestein recycelt wird.


Laut der Wirtschaftswoche zeigt das Beispiel, dass auch teurere, aber sichere und nachhaltige Rohstoffgewinnung in demokratischen Ländern möglich ist. Der sichere Zugang zu Rohstoffen ist heute wichtiger als die Kosten.


Vorkommen kritischer Rohstoffe in Europa

Es stellt sich die Frage, ob Europa ausreichend eigene Rohstoffvorkommen besitzt, um unabhängig zu werden. Laut Europe Geology gibt es in Europa bedeutende Vorkommen, zum Beispiel in Skandinavien und im Süden Frankreichs. Galliumvorkommen existieren in Frankreich und Slowenien, während Germanium aus Tschechien, Frankreich und Portugal gewonnen werden kann. In Schweden gibt es große Vorkommen an Seltenen Erden und Phosphor.


Fazit für Investoren

Für Investoren könnte sich der physische Kauf von Industriemetallen und Seltenen Erden als äußerst sinnvoll erweisen. Die EU ist entschlossen, ihre Abhängigkeit von Importen zu reduzieren und die Eigenproduktion sowie Recyclingkapazitäten auszubauen. Die Nachfrage nach kritischen Rohstoffen wird in den kommenden Jahren erheblich steigen, insbesondere durch die wachsende Bedeutung von Technologien wie Batterien, Halbleitern und erneuerbaren Energien. In Anbetracht der zunehmenden geopolitischen Spannungen und der Bemühungen der EU, eine sichere und nachhaltige Rohstoffversorgung zu gewährleisten, bieten Investitionen in physische Bestände eine stabile und zukunftsorientierte Anlageoption.

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